Hallo,
hier hat wirklich jeder eine andere Geschichte drauf
Also bei mir war es folgendermaßen: ich hatte schon während der Mandylion/Nighttime Birds Phase in diversen Magazinen so einiges über TG gelesen, aber irgendwie konnte ich mich damals nicht durchringen, mir die Band mal anzuhören, zumal ich damals sowieso ein wenig andere, damals populäre Stilarten bevorzugte (kommt davon, wenn man ein Schundblatt wie den Metal Hammer liest bzw. damals las). Jedenfalls kam eines Tages, dass war so 1999 ungefähr, ein Freund zu mir und er hatte so eine Art MP3 Albensammlung auf CD. Ich weiß nicht mehr genau was alles drauf war, jedenfalls war auch TG’s How to measure…“ drauf, ich fragte ihn noch, was es damit auf sich hätte und er meinte bloß so was in der Art von „Die hab ich aus versehen da drauf, ist Langweilermucke“. Trotzdem gönnte ich mir einen Durchlauf und ich muss zugeben, dass ich ihm im ersten Moment zustimmte, was aber vor allem daran lag, dass ich mir das Ganze an meinem PC anhörte, der damals (wie leider auch noch heute) über eine sehr schwachbrüstige Lautsprecheranlage verfügte. Klar, dass man so kaum die Feinheiten der Musik raushören konnte. Aber die Stimme von Anneke fand ich sofort genial. So behielt ich also dieses Album irgendwie im Hinterkopf, ohne es mir bewusst zulegen zu wollen.
Eines schönen Tages (ich hätte mir diesen Tag im Kalender markieren sollen) ging ich in einen Plattenladen und bekam einfach Bock mir irgendeine CD zu kaufen. Ohne Plan, was denn genau. Und dann sah ich sie da im Regal stehen, diese farblich im Meer schwarzer CD-Hüllen der Metalabteilung hervorstechende Scheibe: „How To Measure A Planet?“ Und dann ratterte mein Gehirn: „Hm, die gefiel mir doch damals gar nicht so… aber die Stimme… soll ich wirklich einen Blindkauf machen… momentan steh ich aber eh eher auf ruhigere Sachen… komm, gib dir den Ruck…“. Und schon war sie gekauft.
Daheim tat ich dann das, was ich nahezu immer als erstes mache, wenn ich mir eine CD gekauft habe: ich schob die Doppel-CD in den Player, legte mich ins Bett, machte die Nachttischlampe an (war draußen schon dunkel), nahm das Booklet aus der Hülle um die Texte mitzulesen, setzte die Kopfhörer auf und Daumen einmal auf den Play Button gedrückt… Was dann geschah, kann ich nur als Erfahrung schildern, die man nur ganz ganz selten im Leben hat: ich war so ergriffen von dieser gottgleichen Musik (ja, nicht nur die Stimme), dass es mich völlig wegfegte. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich mir die CDs hintereinander aufhörte, ich weiß gar nicht mehr, ob ich in jenen Tagen noch die Schule besuchte, ich weiß gar nicht mehr, ob ich noch ansprechbar war… mein hiesiger Taschentuchvorrat ging in kürzester Zeit zuneige, da ich mir ständig den Sabber aus den Mundwinkeln wischen musste… ich war einfach… fasziniert!!!
So, das war meine Liebeserklärung an dieses Album, noch heute mein absolutes Alltimefavouritewerk. Natürlich habe ich mir mit der Zeit alle weiteren Alben besorgt, natürlich bin ich von allen ihrer Scheiben hellauf begeistert gewesen, aber trotzdem bleibt dieses „erste Mal“ einfach ganz besonders im Gedächtnis. That’s it!