Schon lange kein Eintrag mehr im deutschen Bereich des Forums. Da will ich mich doch mal versuchen.

Das neue Album ist für mich immer noch eine etwas zwiespältige Sache. Schuld daran ist in erster Linie der breiige, undifferenzierte Sound der Gitarren insbesondere bei den ersten Tracks. Der mag zwar durchaus beabsichtigt sein, aber das macht es für meine Ohren nicht besser. Das hat mir den Einstieg ins Album eine ganze Weile verleidet. Ansonsten sind
Treasure und
All you are zwar nicht unbedingt meine bevorzugte Art Musik, aber wenn die Gitarren in klarem Sound daherkämen (vgl. ggf. das neue Album von Depeche Mode, auf dem gerade der Sound extrem gut ist - ein Fest für die Ohren mit Kopfhöhrer), dann wären das dennoch schöne laune-machende Rocksongs.
Aber das Album wird ab Track 5
No bird call besser und besser, und erreicht mit Pale Traces einen faszinierenden Höhepunkt. Sehr schöner Text mit einer stark an Klassik bzw. Romantik angelehnten Komposition. Der Song bekommt von mir eine glatte 10.
Die beiden letzten rockigen Tracks beschließen das Album souverän. Wenn ich dann noch den wunderbaren Song
Miniature von der EP hinzunehme, ist das Opus insgesamt schon sehr stark. Von den ersten vier Tracks würde ich mir aber unbedingt einen Sound-Remix wünschen.
Was die neue Sängerin angeht: Überzeugt hat sie mich eigentlich nur auf dem einzigen Song, der nicht auf dem Album ist.

Das soll jetzt aber eigentlich nicht so negativ klingen. Silje scheint sich auf dem Album ein wenig zu sehr zurückzunehmen. Vielleicht ändert sich das noch, auch durch die Livekonzerte. Dass sie dadurch ein besseres Feeling für den Gathering-Sound bekommt.
Anne van Hogen hingegen liefert auf Capital of nowhere einen vorzüglichen Gastauftritt.
Also gerade mit den Tracks Miniature, CON und PT im Ohr muss ich sagen, dass Anneke zumindest auf dem Album durchaus erfolgreich "ersetzt" wurde. Mal schauen, ob das auch live so gelingt.